Siebahn spricht für die EHFG bei Anhörung im Landtag
Die Emder Hafenförderungsgesellschaft e. V. (EHFG) sieht im Recyceln von kleinen und mittelgroßen Schiffen von 500 bis 1.000 Tonnen ein wichtiges neues Standbein für den Emder Hafen. Dies verdeutlichte Timo Siebahn als Vorsitzender des EHFG-Aufsichtsrates bei einer Anhörung im Niedersächsischen Landtag. Grundlage war ein Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur „Stärkung der maritimen Wirtschaft in Niedersachsen durch nachhaltiges Recycling“.
„Wir als EHFG stehen voll hinter den Plänen der EWD Benli Recycling GmbH & Co. KG“, so Siebahn vor den Mitgliedern des Unterausschusses „Häfen und Schifffahrt“ des Landesparlamentes in Hannover. „Wer Schiffe zusammenbauen kann, der kann sie auch auseinander bauen. Die Emder Schiffbauer bei der EWD wissen genau, wo welche Schraube und wo welche Niete bei den Schiffen sitzt“, erklärte Siebahn den Landtagsabgeordneten. Wer dazu noch über die Fachkräfte und über die Infrastruktur einer ehemaligen Großwerft verfüge, habe ausgezeichnete Voraussetzungen zum Recyceln von Schiffen.
Für den Seehafen Emden wäre das Recyceln von Schiffen ein neuer Wirtschaftszweig, der ausgezeichnet zum vorhandenen Angebot des Hafens passen und es ideal ergänzen würde. Zudem sei die Anbindung des Hafens an das Netz von Binnenwasserstraßen gut geeignet, um den beim Recyceln gewonnenen Stahl zur weiteren Verarbeitung umweltverträglich mit Binnenschiffen zu den Stahlwerken in Bremen und Salzgitter zu verbringen.
Eine erfolgreiche Etablierung des Schiffsrecycling in Emden würde zudem zur Erhöhung der Sicherheit in der Deutschen Bucht beitragen und die Bedeutung des Emder Hafens für Notfälle auf hoher See stark erhöhen. Denn er könnte für havarierte Schiffe der nächstgelegene sturmsichere Havariestandort für Instandsetzung und Rückbau sein.
Auf Sicht werden auf den Emden Hafen auch das Recyceln von bis zu 1.500 Windkraftanlagen und deren Komponenten zukommen, deren Lebensdauer auf hoher See in absehbarer Zeit am Ende angekommen sein würden. „Auch hierfür hat der Emder Hafen gute Voraussetzungen“, so Siebahn. Schließlich sei Emden ein wichtiger „Offshore-Gateway“, in dem schon heute Teile von Windkraftanlagen auf hoher See gewartet und repariert würden. Zudem erfolge von Emden aus der Service für viele Offshore-Windparks.
Aus Emden nahmen an der Anhörung im Landtag teil: Jens Peters (Stadt Emden), Dirk Krauß (EVAG), Timo Siebahn (EHFG), Jan Remmers (Anker), Nico Bloem als Vorsitzender der Unterausschusses „Häfen und Schiffahrt des Landtages, Matthias Arends MdL, Reinhard Hegewald (IHK), Dr. Sebastian Jeanvré (EWD) und Ulf Thiele MdL (von links)