Nachhaltigkeit

grüne Häfen.

Nachhaltiges Umweltmanagement in den niedersächsischen Seehäfen

Umweltschutz und der sorgsame Umgang mit Ressourcen haben in den niedersächsischen Seehäfen einen wichtigen Teil der Unternehmensphilosophien eingenommen. Die Betriebe in den Hafenstandorten setzen vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und der Umweltverträglichkeit eigeninitiativ um. Zentrale Themen sind dabei die Reduzierung von Emissionen sowie Einsparungen beim Energieverbrauch entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Die Umsetzung der Ziele im Rahmen eines dauerhaften und verantwortungsvollen Nachhaltigkeitsmanagements wird durch verschiedene Konzepte und Tätigkeiten stetig vorangetrieben:

  • CO2-Reduzierung
    Durch gezielte Investitionen in moderne Umschlagstechniken und -gerätschaften haben die Unternehmen in den niedersächsischen Seehäfen in den vergangenen Jahren ihre CO2-Ausstöße bereits signifikant reduziert. Darüber hinaus gibt es viele Beispiele von weiteren Maßnahmen, die helfen, den Hafenbetrieb tagtäglich umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. So können mithilfe eines intelligenten Parkplatz- und Stellflächenmanagements in den Häfen Abgas- und auch Lärmemissionen deutlich gesenkt werden. Für den umweltfreundlichen Standbetrieb von Kühlfahrzeugen kann z.B. durch so genannte Senkelektranten eine Umstellung vom Dieselantrieb auf Strombetrieb erfolgen. Der Einsatz von Elektroautos innerhalb der Terminals und die Bereitstellung von Ladestationen sowie die regelmäßigen Fahrerschulungen (Ecotrainings), in denen Mitarbeiter lernen ihre Fahrzeuge verbrauchsorientiert zu steuern, zielen auf weitere Reduzierungen des CO2-Ausstoßes ab. Auch Ansätze zur klimafreundlichen Energieerzeugung und der Einsatz innovativer Heiz-, Kühl- und Lüftungstechnik in Gebäuden und Kühlhäusern zeugen vom Nachhaltigkeitsgedanken in den niedersächsischen Seehäfen.

  • Verringerung von Lärm- und Staubemissionen
    Beim Umschlag und der Lagerung insbesondere von Massengütern kann es naturgemäß zu Staubemissionen kommen. In den niedersächsischen Seehäfen werden diese durch gezielte Maßnahmen wie z.B. speziellen Beschichtungen der Ware und den Einsatz von modernen Absorbertechniken unterbunden bzw. wirksam minimiert.

    Zur Eindämmung von Lärmemissionen werden bestehende Konzepte laufend weiterentwickelt. Außerdem wird, wo notwendig, kontinuierlich in technische Neuerungen investiert.  

  • Umweltmanager in den Hafenbetrieben
    Die hohe Bedeutung des Umweltgedanken zeigt auch die Implementierung von Umwelt- und Energiemanagern in den Hafenbetrieben. Durch gezielte Analysen von Daten und Umweltaspekten können die Umweltmanager Optimierungspotentiale und damit mögliche Kostenreduzierungen aufdecken und nicht zuletzt auch Umweltrisiken reduzieren.

  • Anschluss an das Landstromnetz
    Die elektrische Energie für den Bordbetrieb auf Schiffen in Häfen und Werften wird normalerweise durch bordeigene Generatoren erzeugt. Um die Abgas-, Lärm- und Abwärmebelastungen durch die zu diesem Zweck laufenden Dieselmotoren zu reduzieren, sollen in Zukunft Schiffe im Hafen über einen Landanschluss aus dem Landstromnetz versorgt werden. Diese Voraussetzungen wurden in einzelnen niedersächsischen Seehäfen geschaffen bzw. werden in Zukunft weiter forciert und ausgebaut.

  • Anreize für umweltfreundliche Schiffe
    Besonders emissionsarmen Schiffen werden in den niedersächsischen Seehäfen durch die landeseigenen Hafeninfrastrukturgesellschaften Rabatte auf die Hafentarife gewährt. Ziel ist es, die Bemühungen der Reeder um besonders umweltfreundliche Technologien und den Einsatz sauberer Brennstoffe zu honorieren.

  • Versorgungskonzepte für LNG
    Um der steigenden Bedeutung von Flüssiggas (LNG) als zukünftigem, umweltfreundlichem Treibstoff von Schiffen gerecht zu werden, haben die landeseigenen Hafeninfrastrukturgesellschaften gemeinsam mit Verbänden und Initiativen damit begonnen, die Bereitstellung von LNG-Bunkermöglichkeiten in den niedersächsischen Seehäfen intensiv zu prüfen. Ein Grund für das Engagement ist auch die mögliche Bedeutung von LNG für den Wettbewerb zwischen den Häfen der Nordrange. Schiffe, die in Zukunft mit LNG angetrieben werden, sind auf kostengünstige Bunkermöglichkeiten in fast jedem ihrer Anlaufhäfen angewiesen, da die Bunkerkapazitäten an Bord eher begrenzt sind. Es ist deshalb notwendig, die Aktivitäten in diesem Bereich zu verstärken und in Zusammenarbeit auch mit anderen Hafenstandorten ein nationales Versorgungskonzept für LNG zu erstellen.

Einzelne Fährreedereien, die in niedersächsischen Seehafenstandorten ansässig sind, haben ihre Schiffe zum Teil bereits auf den Brennstoff LNG umrüsten lassen. Hierdurch ergeben sich deutliche Reduktionen von CO2, Stick- und Schwefeloxiden sowie von Feinstaub. Die verbesserte Umweltbilanz ist insbesondere im Hinblick auf das Einsatzgebiet der Fähren im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, welches von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichnet wurde, hervorzuheben.

Das unternehmerische Handeln in den niedersächsischen Seehäfen erfolgt auch in Zukunft unter hohen Qualitäts- und Leistungsversprechen sowie verstärkt unter Umwelt- und Energieeffizienz-Aspekten um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der  Seehäfen in Niedersachsen zu festigen und zu stärken.