PRESSEMITTEILUNG

Ausschuss tagte in Seehafenstadt

„Der Seehafen Emden verfügt über ein großes Entwicklungspotenzial gerade im Hinblick auf den Ausbau der regenerativen Energien. Gleichzeitig hält er für die Landespolitik große Herausforderungen bei Investitionen in die Infrastruktur bereit“. Dies sagte Landtagsabgeordneter Nico Bloem aus Möhlenwarf nach einer auswärtigen Sitzung des Unterausschusses „Häfen und Schifffahrt“ des Niedersächsischen Landtages, der unter seiner Leitung auf dem Gelände von NPorts in Emden tagte und danach den Hafen per Bus bereiste.

Vertreter der Emder Hafenförderungsgesellschaft e. V. (EHFG) verdeutlichten den Landespolitikerinnen und -Politikern auf der ersten Sitzung des Gremiums in Emden in dieser Wahlperiode vor allem die Chancen, die der Landeshafen dem Land biete. So verwies EHFG-Aufsichtsratsvorsitzender Timo Siebahn auf die starke Position, die der Hafen schon jetzt bei der Versorgung von Offshore-Windparks in der Nordsee habe. „Von der Energiewende, die gerade wieder Fahrt aufnimmt, erwarten wir für Emden ein erhebliches zusätzliches Ladungsvolumen. Das gilt auch für das Recyceln der Windenergieanlagen, von denen einige auf hoher See schon bald das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben werden“, erklärte Siebahn den Gästen aus der Landespolitik. Manfred de Vries als stellvertretender Vorsitzender der EHFG zeigte den Abgeordneten aber auch die Herausforderungen auf, vor denen der Seehafen steht. So betonte er noch einmal die Notwendigkeit der Anpassung der Fahrrinne in der Außenems. de Vries: „Ein Autotransporter mit Elektrofahrzeugen hat bei gleichem Ladungsvolumen allein wegen des höheren Gewichts dieser Autos einen um 30 Zentimeter höheren Tiefgang als bisher mit Verbrennerautos“. Im Zuge der grundsätzlich auch von der Emder Hafenwirtschaft unterstützen Umsetzung des „Masterplans-Ems“ mit der sich herauskristallisierenden Variante der Tideniedrigwassersteuerung komme es im Außenhafen zu einem Absunk des Wasserstandes von 40 Zentimetern. Beide Aspekte zusammen zeigten, dass die Fahrrinennanpassung allein deshalb schon notwendig sei, um den gegenwärtigen Status Emdens als leistungsfähigen Seehafen erhalten zu können. „Und so hängen die Anpassung der Fahrrinnentiefe und die ökologische Aufwertung der Unterems untrennbar miteinander zusammen“, erklärte de Vries. EHFG-Aufsichtsratsmitglied Jan Remmers unterstrich bei der Sitzung die Bedeutung des Emder Hafens für den Umschlag von Forstprodukten. „Über den Emder Hafen werden Teile der Papierindustrie in Deutschland und Europa mit Zellulose und Flüssigkreide als Vorprodukte für der Papierherstellung versorgt. Einige der vermehrt aus Südamerika kommenden Schiffe können den Emder Hafen aber derzeit nur erreichen, wenn sie vorher in Häfen mit größeren Tiefgängen geleichtert werden. Insofern würde auch der Umschlag von Forstprodukten von einer tieferen Aussenems profitieren“, so Remmers. Oberbürgermeister Tim Kruithoff, der auch dem EHFG-Aufsichtsrat angehört, beeindruckte die Hafenpolitikerinnen und -Politiker mit seinem Hinweis auf die hohe Verfügbarkeit von hafennahen Flächen. Deren Erschließung könne aber nicht von der Stadt Emden alleine gestemmt werden. „Dazu benötigen wir unausweichlich die finanzielle Unterstützung des Landes und damit von Ihnen als Landespolitikerinnen und -Politiker“. EHFG-Vorstand Reinhard Hegewald forderte die Unterausschussmitglieder auf, die Anstregungen der Hafenwirtschaft zum Bau einer zweiten Eisenbahnklappbrücke zu unterstützen. „Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie, die das Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Auftrag gegeben hat. Wir erwarten nun aber auch bald weitere Informationen zu dem, was die Studie beinhaltet.“

Copyright: Emder Hafenförderungsgesellschaft e.V. Die Mitglieder des Unterausschuss „Häfen und Schifffahrt“ des Niedersächsischen Landtages mit Vertretern der Emder Hafenförderungsgesellschaft e. V.

Michaela Stolper