PRESSEMITTEILUNG

Der See- und Binnenhafen Papenburg ist unumstritten einer der wichtigsten Umschlagsplätze an der Ems. Er ist der südlichste deutsche Seehafen und befindet sich etwa 60,5 qm von der Nordsee entfernt. Der Hafen liegt direkt an der Bundeswasserstraße Ems.

Neben der Hafenanbindung hat der Hochtechnologiestandort Papenburg insgesamt sehr gute Hinterlandanbindungen vorzuweisen. Die direkte Anbindung an die Autobahn A31 (Nordsee – Ruhrgebiet) und die unmittelbar angrenzenden Autobahnen A28 (Oldenburg – Bremen) sowie A7 (NL) bieten Betrieben vor Ort und ansiedlungswilligen Unternehmen optimale Möglichkeiten für ihre Logistikkette. Darüber hinaus sind die Bundesstraßen B70 und B401 direkt in der Nähe des Hafens zu erreichen. Ergänzt wird dieses Netz durch die Interregiostrecke Münster-Norddeich der Deutschen Bundesbahn sowie durch das Güterverkehrszentrum Emsland. Zudem findet Papenburg über den Regionalflughafen Leer-Papenburg einen zügigen Anschluss an das internationale Luftverkehrsnetz.

Der See- und Binnenhafen in Papenburg wird als kommunaler Hafen geführt. Der durch die Seeschleuse tideunabhängige Hafen ist für Seeschiffe mit maximal 5,50m Tiefgang, 145m Länge und 24m Breite erreichbar. Der Werfthafen ist für Schiffe mit maximal 8,50m Tiefgang, 330m Länge und 43m Breite erreichbar. Der Hafen ist in sieben Hafenabschnitten aufgeteilt. Der Umschlag wird von fünf privaten, ansässigen Unternehmen durchgeführt. An unterschiedlichen Stellen im Hafen stehen öffentliche Kaianlagen für jeden zur freien Verfügung. Die Anmeldung erfolgt über das Hafenamt der Stadtverwaltung.

Im Hafen Papenburg werden vor allem Massengut wie Kies, Torf und Holz umgeschlagen. Außerdem in größeren Tonnagen Stahl- und div. Maschinenteile. Darüber hinaus zählen beispielsweise Splitt, Schotter, Schlacke, Eisen, Dünger, Plastik, Kohle, Futtermittel oder Getreide zu typischen Umschlagswaren im kommunalen Hafen. Insgesamt werden in Papenburg pro Jahr ca. 1 Mio. Tonnen umgeschlagen.

Eine elementar wichtige Kennzahl ist der Beschäftigungseffekt, die sich durch die Tätigkeiten im Papenburger Hafen, ergibt. Die Landkreise Emsland und Leer haben im Jahr 2015 das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) mit einer erneuten Analyse der regionalökonomischen Effekte der Meyer Werft in der Region Emsland/Leer betraut. 2019 wurde die ermittelte Zahl hochgerechnet. Die direkten aus dem Produktionseffekt abgeleitete Beschäftigungseffekte der ökonomischen Aktivität der Meyer Werft in Papenburg nach Regionen und Wirkungsebenen, einschließlich touristischer Effekte, wird mit rund 23.475 Beschäftigten beziffert. Zählt man hierzu noch alle weiteren unternehmerischen Tätigkeiten, die über die Werft hinaus, an dem Standort durchgeführt werden hinzu, erkennt man die enorme Bedeutung dieser Wirtschaftskraft am Standort. Wirtschaftsförderin, Sabrina Wendt, sagt somit zurecht: „Der Hafen ist die Herzkammer der Papenburger Wirtschaft. Es gehört daher zu den elementaren Aufgaben, den See- und Binnenhafen Papenburg durch intelligente Lösungen in seinem Bestand und in seiner Funktion zu erhalten und stetig weiterzuentwickeln.“

Daher ist es kein Zufall, dass die Stadt Papenburg jährlich im Hafen investiert. Finanziert werden kann diese Mammutaufgabe nur gemeinschaftlich, indem Land und private Unternehmen die Stadtverwaltung zusätzlich finanziell unterstützen.

2019 hat die Stadt Papenburg einen Teil ihrer Gleisanlagen im Bereich Industriegebiet Süd ertüchtigt. Die Gleisanlagen sind über die Weiche 3 im Bahnhof Papenburg (Ems) an die Strecke 2931, Hamm – Emden der DB Netz AG angeschlossen. Insgesamt wurden ca. 700.000 EUR in die Ertüchtigung der Gleisanlagen investiert.

Im Jahr 2020 hat die Sanierung des Außenhauptes der anno 1902 erbauten sowie in den 70er-Jahren zugunsten größerer Durchfahrtsbreiten umgebauten Seeschleuse begonnen. Die komplette Sanierung der Schleuse soll in drei Anschnitten erfolgen: Außenhaupt, Binnenhaupt und Schleusenkammer. Die Erneuerung des Außenhauptes umfasst ein Investitionsvolumen von ca. 21,5 Mio. Euro. Davon übernimmt das Land acht Millionen Euro. Der Landkreis Emsland und die Stadt Papenburg tragen jeweils sechs Millionen Euro.

Die Stadt Papenburg als Betreiberin der Seeschleuse sieht sich in der Verantwortung einen sicheren Schleusenbetrieb für die Hafenanlieger anzubieten, sodass die Entwicklung der Unternehmen und Sicherung der damit verbundenen Arbeitsplätze nichts im Wege steht. Die Verwaltung steht regelmäßig mit den Unternehmen in Gesprächen, um beispielsweise die aktuell notwendigen Sperrzeiten zur Durchführung der Baumaßnahmen optimal auf die Betriebsbelange abzustimmen. Die Auswirkungen der Corona-Krise machen auch vor Papenburg keinen Halt. Dennoch zeigt sich Bürgermeisterin Gattung zuversichtlich – beispielsweise im Hinblick auf die geplante Hafenerweiterung im Bokeler Bogen. Hier halten viele Firmen an ihren Ansiedlungsplänen fest „und denken trotz der Krise weit über den Tag hinaus“. Die Stadtverwaltung hat die Ansiedlungsgespräche mit interessierten Unternehmen für die insgesamt 65ha zu vermarkteten Flächen aktuell aufgenommen. Darüber hinaus schaut sich die Verwaltung ebenfalls die Flächen rund um Nordhafen genauer an. Auch hier stehen weitreichende Flächen im Eigentum der Stadt Papenburg, die es zu ertüchtigen gilt.

Wirtschaftsförderin Wendt sagt: „Unser Ziel ist, Papenburg als Stadt für alle Generationen stetig weiterzuentwickeln, dazu gehört auch die Infrastruktur rund um Gewerbe- und Industriegebiete, die selbstverständlich auch die Hafengebiete beinhalten. Sodass ein Zuhause für Wirtschaft und Leben mit rund um vielseitigen Angeboten zur Verfügung steht.“